Griebl, Helmut – ČSD DAMPFLOKOMOTIVEN (2 voll.) – Wien 1969

2 voll., cm. 21 x 15,5, pp. 160 + 176, copertina rigida, in ottime condizioni.

Während sich bis vor wenigen Jahren historische Betrachtungen meist auf die politische Geschichte konzentrierten, aber Kultur- und Technikgeschichte bloß als Anhängsel betrachteten, gewinnt heute, da das technische Zeitalter seinem Höhepunkt zustrebt, die technikgeschichtliche Betrachtung zusehends an Bedeutung.

Die tschechoslowakischen Lokomotiven in historischer Sicht bilden eines der buntesten Kapitel der Eisenbahngeschichte überhaupt, weil dabei wirtschaftliche, politische und nationale Faktoren vielschichtig zusammenwirken. Die CSD-Dampflokomotiven, die im eigenen Land entstanden waren, sind technisch und ästhetisch beachtenswert, und jene, die von anderswo in den Bestand der CSD gelangten, haben oft ein extrem abwechslungsreiches Schicksal erlebt, dem nachzuspüren geradezu spannend ist. Der Autor hat keine Mühe gescheut, das Schicksal jeder einzelnen Dampflokomotive aufzuhellen, so dass er hier eine praktisch lückenlose Zusammenstellung der tschechoslowakischen Dampflokomotiven vorlegen kann. Typenzeichnungen der CSD-Eigenkonstruktionen und umsichtig ausgewählte Fotografien veranschaulichen das Thema vorzüglich.

Im speziellen Fall der CSD waren Nachforschungen besonders schwer, weil sich die Tschechoslowakei etwa zehn Jahre lang fast vollständig abgesondert hatte und auch danach dem Besucher aus dem westlichen Ausland vielfach mit Misstrauen gegenüberstand. Trotz all dieser Schwierigkeiten erlahmte der Autor aber in seinen Vorarbeiten nicht, und so können wir ihm danken, dass er noch so manche Unterlage oder Fotosituation nutzen konnte, die heute unwiederbringlich verloren ist.

Das jetzt besonders in der Tschechoslowakei starke Bemühen um eine menschliche Form von Politik und Wirtschaft wird sicher zum Erfolg führen und in allen, die am Geschick der Tschechoslowakei auf ihrem Weg vom industriellen Herz der österreichisch-ungarischen Monarchie bis zum Bundesstaat der Tschechen und Slowaken Anteil nehmen, die Erinnerung an das Positive dominieren lassen.