Caratteristiche e condizioni:
cm. 19 x 13, pp. 452, copertina rigida, nota di possesso, in ottime condizioni.
Contenuto:
Nach der Ausarbeitung der Bände eins („Vinschgau”), fünf („Eisacktal”) und sieben („Bozen und Umgebung”) der vorliegenden Südtiroler Landeskunde hat mir die Verlagsanstalt Athesia nunmehr auch die Abfassung des Bandes zwei über das Pustertal anvertraut, dessen inneres und äußeres Bild ich nach bestem Können zu entwerfen trachtete. Wiederum habe ich mich bemüht, alle Quellen gründlich auszuschöpfen und auf den von J. J. Staffler und B. Weber, den großen Topographen des vergangenen Jahrhunderts, gelegten Fundamenten ein neues Gebäude zu errichten.
Es mag angezeigt sein, anlässlich der Einführung in diesen nunmehr vierten durch mich bearbeiteten Band dem Benützer ein wenig Einblick in das System der Erstellung einer solchen landeskundlichen Arbeit zu geben. Hiebei muss ich in Ehrfurcht all jener Männer und Frauen gedenken, die durch größere Werke oder Einzelstudien ihrer Liebe zum Land und ihrer eigenen Könnerschaft beredten Ausdruck verliehen haben. Ich habe in diesem Zusammenhang alle erreichbare Literatur über mein Thema durchgearbeitet und mich bemüht, auch kleinere Beiträge nicht zu übersehen. Die Anmerkungen im Text und das umfangreich gewordene Literaturverzeichnis zählen diese Namen auf, die gleichzeitig oft durch viele Jahre hindurch in der Südtiroler Kulturzeitschrift „Der Schlern” aufscheinen. Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass ein landeskundliches Arbeiten über Südtirol ohne die in den bisher 45 abgeschlossenen Jahrgängen angehäuften Schätze des „Schlern” völlig undenkbar wäre, und muss dazu sagen, dass ich es mir zur hohen Ehre anrechne, dem Mitarbeiterstab dieser bedeutenden Kulturzeitschrift angehören zu dürfen.
Die oft mühsame Arbeit an der Sekundärliteratur, bei der mir die Bibliothekare der Teßmann-Bücherei in Bozen stets in sehr dankenswerter und geduldiger Weise behilflich waren, wurde laufend durch die Begehung der Landschaft ergänzt. Sehr zugute kam mir dabei, dass mir so gut wie alle alpinen Ziele des Pustertales und damit vor allem die Hochtäler seit Jahren durch ungezählte Bergfahrten vertraut waren. Die über alle Stufen der Siedlungslandschaft von der Talsohle bis zu den Gipfelfelsen geführte Bergfahrt ist und bleibt eines der nützlichsten und schönsten Elemente, die dem Topographen zur Verfügung stehen. Dankbar gedenke ich in diesem Zusammenhang der verschiedenen Seelsorger im Tal und in den Bergdörfern, die mir immer freundliche Anregung und nicht selten auch echt tirolische Gastfreundschaft boten, und desgleichen habe ich allen Bauern zu danken, die mit mir in den Höhen ihrer Welt lange und gute Gespräche geführt haben. Abgesehen von dieser Erkundung habe ich kurz vor der Niederschrift des derart gesammelten Materials auch noch alle Ortschaften aufgesucht, leider der knappen Zeit wegen nicht zu Fuß, sondern nun nochmal schnell mit dem Wagen, traurig darüber, dass mir die besinnliche Wanderung der drängenden Arbeit wegen in diesen Fällen versagt geblieben ist; dem Buch dürfte jedoch diese letzte „Kontrolle” hinsichtlich der auf unsere Tage bezogenen Aktualität sehr zugute gekommen sein.
Zu danken habe ich nun noch vor allem dem Grafen Anton Bossi Fedrigotti, der mit seinem schönen Buch über das Pustertal gewissermaßen den Grundstock zur neueren Topographie dieses Tales gelegt hat, die ich nunmehr auf alle Wissensgebiete ausweiten konnte. Gleichzeitig nenne ich in Dankbarkeit auch alle Mitarbeiter der Verlagsanstalt Athesia; dieser an der Sprachgrenze im deutschen Süden unermüdlich tätige Verlag hat das Werden dieses Buches wie immer mit Großzügigkeit und hoher Verständnisbereitschaft gefördert.
Ich habe mich um ein ganz und gar objektives Bild des „Grünen Tales” bemüht und in diesem Sinn stets den streng abwägenden Verstand über das Herz gestellt, das mit großer Liebe an diesem Teil meiner Heimat hängt.
Bozen, im Herbst 1972
Josef Rampold