cm. 23 x 16, pp. 184, copertina rigida con sovraccoperta, in buone condizioni.
Nach der “Geschichte der italienischen Dampflokomotiven” liegt nun ein neues Buch vom gleichen Autor vor, das sich in technikgeschichtlicher Darstellung mit der Entwicklung und dem Bau, aber auch mit dem Erfolg und manchem Misserfolg der italienischen Elektro und Diesellokomotiven befasst. Die reich illustrierte, mit seltenen Fotos aufgelockerte Veröffentlichung erscheint gerade zur rechten Zeit – an einem Wendepunkt der allgemeinen Lokomotiventwicklung, die sich künftig zunehmend der elektronischen Steuersysteme, der Dataverarbeitung und den Erfahrungen im Hochgeschwindigkeitsbereich bedienen wird. Der Abschnitt “Tempo 200” und das Schlusskapitel schildern bereits Aspekte der italienischen Zukunftskonstruktionen.
Der Leser erfährt selbstverständlich auch das Wichtigste über die ersten Vorarbeiten zur Einführung der elektrischen Zugförderung, die in Italien mit den Namen der Ingenieure Kando und Bianchi eng verbunden sind. Überraschenderweise erfährt man von Zweifrequenzlokomotiven, die es in Italien bereits in der zweiten Hälfte der zwanziger Jahre als Versuchsfahrzeuge gab. Die großen Tage der Drehstrombahnen wurden später vom Einheits-Gleichstromsystem abgelöst. Wie sich diese Umstellung im Lokomotivbau vollzog, wird in mehreren Abschnitten des Buches beschrieben, dessen Inhalt die glanzvollen Höhepunkte der Experimente mit den Schnellfahrlokomotiven E444 einschließt.
Andererseits befasst sich das Buch auch mit oft recht eigenwilligen Diesellokomotivkonstruktionen, die in den italienischen Entwurfsbüros entstanden sind. Die D1301, die D1411 von Ansaldo und die Zarlatti-Entwicklung werden ebenso in Wort und Bild vorgestellt wie die differenzierten Voraus- und Serien-Diesellokomotiven der Staatsbahnen und mehrerer konzessionierter Nebenbahnen. Kraftübertragungsformen, Einsatzschilderungen und Exportlieferungen runden das geschlossene, leicht verständlich geschriebene lokomotivhistorische Werk ab. Es stellt ein willkommenes, bisher in der einschlägigen Literatur noch fehlendes Kompendium dar, das unter Eisenbahn-Liebhabern, Lokomotiv-Freunden und Fachleuten gleichermaßen dankbar und sicher auch mit Begeisterung aufgenommen werden wird.